CAIO: Der optimale Faserverlauf in Faser-Kunststoff-Verbunden
In einem ersten Schritt werden die Hauptspannungsrichtungen der zu optimierenden Struktur unter ihrer Belastung ermittelt. Die Integration dieser Hauptspannungsrichtungen führt zu
den Hauptspannungs-Linien. Die Referenzen /1/ bis/3/ zeigen, dass diese Integration mit Standard-FE-Programmen für ebene Strukturen und 3D-Schalen über den Umweg einer orthotropen
Wärmeleitungsberechnung lösbar ist, sofern das Finite-Element-Programm über entsprechende Berechnungsoptionen verfügt. Dies ist z.B. für ABAQUS und ANSYS der Fall. Die statische
Rechnung liefert die Hauptspannungs-Richtungen (
1,
2), die darauf folgende thermische Analyse (mit der gleichen Elementtopologie) benützt diese Richtungen für die Lokalsysteme
der orthotropen Wärmeleitfähigkeiten (
k1,
k2).
Sofern die Wärmeleitfähigkeiten extrem unterschiedlich gewählt werden, sind die gerechneten Isothermen praktisch identisch mit den gesuchten Hauptspannungs-Linien. Der Anwender
muss zusätzlich
thermische Randbedingungen definieren: Es genügen wenige vorgegebene
Temperaturen, s. Lochscheibe
Abb. 1: Das CAIO-Verfahren ist anwendbar für den ebenen Spannungszustand in Scheiben, Platten und Schalen. Während die
variable Faserplatzierung in Kunststoffmatrizen technologisch aufwendig ist, eröffnet die additive Fertigung (added manufacturing, AM) neue kostengünstige
Fertigungsmöglichkeiten.